Empfindung

Empfindung

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Emp|fin|dung [ɛm'pf̮ɪndʊŋ], die; -, -en:
a) Wahrnehmung eines körperlichen Reflexes (durch ein Sinnesorgan):
eine Empfindung von Schmerz, Druck, Wärme; das gelähmte Glied war ohne Empfindung.
Zus.: Schmerzempfindung, Sinnesempfindung.
b) seelische Regung, bestimmte Gemütsbewegung:
eine echte Empfindung; mich bewegten die widersprüchlichsten Empfindungen.
Syn.: Gefühl, Stimmung.

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Emp|fịn|dung 〈f. 20
2. Gefühl, Eindruck, Ahnung
3. (innere) Erregung

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Emp|fịn|dung, die; -, -en:
a) Wahrnehmung durch die Sinnesorgane, sinnliche Wahrnehmung; körperliches Gefühl:
die E. von Kälte;
die E. in den Händen stellte sich wieder ein;
b) Gemütsbewegung, seelische Regung; Gefühl:
eine echte E.;
sie erwiderte seine E. (geh.; seine Liebe zu ihr).

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Empfindung,
 
1) Philosophie: die meist durch sinnliche Wahrnehmung ausgelöste Wirkung im menschlichen Erkenntnisapparat. Für die empirischen Wissenschaften stellt sich das Problem, dass Empfindungen einerseits für jedes Gegenstandsbewusstsein unverzichtbar sind, andererseits aber ihrer Subjektivität wegen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügen. Zur Auflösung dieses Dilemmas quantifiziert man die die Empfindungen auslösenden Reize (so ersetzt z. B. die Physik den Empfindungsbegriff Farbe durch den der Wellenlänge).
 
Im Rahmen der Erkenntnistheorie wird der Beitrag der Empfindungen zur Erkenntnis einerseits und ihre Abhängigkeit von der Außenwelt andererseits diskutiert.
 
 2) Psychologie: die als Folge einer Reizeinwirkung durch nervliche Erregungsleitung vermittelte Sinneswahrnehmung. Entsprechend den verschiedenen Sinnesfunktionen unterscheidet man, ausgelöst durch Außenreize oder Reize innerhalb des Körpers, Gesichts-, Gehörs-, Geruchs-, Geschmacks-, Tast-, Temperatur-, Schmerz-, Bewegungs-, Gleichgewichts- und Organempfindungen. Die ältere Psychologie (v. a. die Elementenpsychologie) betrachtete Empfindungen als grundlegende Bestandteile des Psychischen. Dieser Auffassung wurde von der Gestalt- und der Ganzheitspsychologie entschieden widersprochen. - Die Gesetzmäßigkeit zwischen der Intensität von Reizen und der Stärke der dadurch ausgelösten Empfindung (und im Zusammenhang damit auch die verschiedenen Reizschwellen) werden speziell von der Psychophysik untersucht. (Wahrnehmung)

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Emp|fịn|dung, die; -, -en: a) Wahrnehmung durch die Sinnesorgane, sinnliche Wahrnehmung; körperliches Gefühl: die E. von Kälte, Feuchtigkeit; die E. in den Händen stellte sich wieder ein; b) Gemütsbewegung, seelische Regung; Gefühl: eine echte E.; -en [der Freude, der Bitterkeit] aufkommen lassen; Es war genau die gleiche E., welche ihn vorgestern angerührt hatte (Langgässer, Siegel 253); sie erwiderte seine E. (geh.; seine Liebe zu ihr).

Universal-Lexikon. 2012.

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